Sonne, Meer und Strand – Sommerzeit ist Beachhandball-Zeit. Und so trafen am vorletzten Augustwochenende auch in
diesem Jahr wieder Handballerinnen und Handballer aus ganz Niedersachsen Beachhandball-Turnier des Handballverbandes Niedersachsens-Bremen (HVNB) in Cuxhaven.
Am Start waren diesmal 114 Mannschaften der E- bis zur C-Jugend, also Altersstufen von der U10 bis zur U15.  Zu den größten Delegationen gehörte die der GIW Meerhandball, die mit insgesamt acht Mannschaften nach Cuxhaven gefahren ist – fünf weibliche und drei männliche Teams – ein Tross von 103 Personen. Bereits am Freitag reisten die GIW-Handballerinnen und Handballer gut gelaunt an – mit reichlich Proviant, Zelten und Reisegepäck sowohl in Privat-PKWs der Eltern als auch im extra hierfür gecharterten Bus. Nach gut 3 ½ Stunden Fahrt hieß es zunächst einmal Zelte aufschlagen. Anschließend ließen die Mannschaften bei einem gemeinsamen Grillen den Abend entspannt ausklingen.
Beachhandball auf die Schnelle erklärt
Beachhandball ist die körperlose Variante des Hallenhandballs, das heißt Körperkontakt ist im Sand tabu. Gespielt wird auf einem 15 x 12 m großen Sandfeld mit einem weiteren 2 x 6 m großen Torraum. Die Teams spielen mit 3 gegen 3 Feldspielern, wobei der eigene Torwart zusätzlich mitangreifen darf und für ein Tor doppelt belohnt wird, also zwei Punkte bekommt. Das gleiche gilt für Trickwürfe aller anderen SpielerInnen, wie z. B. Pirouetten. Jede Spielhälfte wird einzeln gewertet. Steht es nach beiden Spielhälften unentschieden, entscheidet das sogenannte Penalty, wer als Sieger aus dem Spiel hervorgeht.
Spiele bei Sonnenschein und angenehmen, sommerlichen Temperaturen
Bei strahlendem Sonnenschein startete das Turnier dann am Samstag mit den ersten Begegnungen der Gruppenphase im Jeder gegen Jeden. Alle GIW-Mannschaften konnten hier wichtige Erfahrungen beim Spielen im Sand sammeln. Gerade die Jüngeren haben sich das erste Mal im Sand mit anderen Mannschaften gemessen. Dabei überzeugten insbesondere die männliche E- sowie die erste weibliche C-Jugend. Beide Teams konnten sich gute Ausgangspositionen für die am Sonntag anstehenden Finalspiele erkämpfen.
Die GIW-TrainerInnen aller Mannschaften lobten den starken Einsatz der Spielerinnen und Spieler am ersten Tag. Es wurde mit viel Engagement um jeden Ball gekämpft und der starke Zusammenhalt innerhalb des Teams begeisterte auch die mitgereisten Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde.
Windböen in Orkanstärke sorgen für Räumung des Zeltlagers
Trotz eines gelungenen ersten Spieltages lassen sich der anschließende Abend und die Nacht nur schwer in Sätze fassen, darum nur soviel: Dunkle Wolken, Sturm in Böen mit Orkanstärke, Starkregen, Evakuierung von rund 500 TeilnehmerInnen in die nahegelegene Jugendherberge, Sperrung des Zeltplatzes, Einrichtung von Notunterkünften und wenig Schlaf in der Nacht. Viele der jungen Handballerinnen und Handballer kamen erst um halb vier in der Nacht zur Ruhe. Die gute Nachricht: Alle GIW blieben nach dieser Nacht körperlich unverletzt und auch die meisten Zelte haben den Wassermassen und dem Wind stand gehalten. Die Bilder von aus dem Dunkel umherfliegenden Pavillons und Zelten werden viele aber sicher noch lange im Gedächtnis behalten.
GIW-Verantwortlichen: 7 von 8 Teams brechen Turnierspiele am Sonntag ab
Die Trainerinnen und Trainer der GIW entschieden sich zusammen mit den Spielerinnen und Spielern und deren Eltern, sieben der acht Mannschaften am Sonntag dann vom Turnier zurückzuziehen. Viele waren vollkommen übermüdet, die Verletzungsgefahr im Sand erschien vor allem bei denen groß zu sein, die in der Notunterkunft kaum Schlaf fanden. Einige der jüngeren GIWler reisten noch in der Nacht mit ihren Eltern ab. Lediglich die männliche E-Jugend schien mit der Situation am Abend und in der Nacht sehr stabil umgegangen zu sein. Die Kinder wollten unbedingt spielen und so blieb die männliche E-Jugend als einziges GIW-Team am Sonntag noch im Turnier. Und das verlief für die Jungs auch noch sehr erfolgreich. Im Spiel um Platz 3 gegen die Eisbären holten sich die GIW-Jungs dann den verdienten Sieg und damit die Bronze-Medaille.
Abenteuerliches Wochenende mit großem Dank an die Einsatzkräfte
Letztendlich werden alle dieses abenteuerliche Wochenende nicht vergessen. Ein riesengroßes Dankeschön geht an das GIW-Orga-Team, die TrainerInnen, BetreuerInnen und an die Eltern vor Ort, die in dieser außergewöhnlichen Situation einen kühlen Kopf bewahrten und den Kindern zu jeder Zeit ein sicheres Gefühl gaben. Und natürlich geht auch ein Dankeschön an die Einsatzkräfte vor Ort. Dabei wurden die Cuxhavener Feuerwehrleute durch Kameraden aus Hannover unterstützt. Vielen, vielen Dank für diesen Einsatz!